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Griaß God beinand, und herzlich willkommen auf meiner Seit‘n über‘n Mathias Kneißl aus Unterweikertshofen im Landkreis Dachau - auch oder besser bekannt als "Räuber Kneißl".

Übern Kneißl, Hias ist ja schon viel geschrieben worden. Allein bei "Google" ergibt die Suche mit dem Suchbegriff "Mathias Kneißl" ca. 42.000 Treffer. Die meisten dieser Erzeugnisse sind eher kurz gehaltene, wildromantische, bayerische Robin-Hood-Geschichten nach dem Motto: Edelmütig nahm er es von den Reichen, gab's den Armen, lehnte sich gegen die böse Obrigkeit auf und bezahlte dies nach einer spektakulären Flucht mit dem Tode unter dem Fallbeil weil er Zitat: "kein Unrecht ertragen kann". Hört sich spannend und spektakulär an und ist es auch, aber halt einfach zu kurz gegriffen, denn wenn man aus einer Geschichte nur die Rosinen herausholt und wie in diesem Fall den Protagonisten nur positiv beleuchtet, bekommt man natürlich schnell eine tolle Heldengeschichte. Doch wenn man die Sache kritisch und objektiv von allen Seiten betrachtet relativiert sich das Ganze genauso schnell wieder. Man bekommt dann eine, wie ich meine immer noch spannende, ja sogar noch viel interssantere, Geschichte. Aber halt eine Geschichte (die man vieleicht auch gar nicht hören will...) über eine gar nicht so gute alte Zeit, über Obrigkeitsversagen, tragische Schicksale armer Menschen in einer noch ärmeren Zeit, an deren Ende aber eben kein edler "Robin Hood" sondern ein ganz gewöhnlicher Verbrecher (Wilderer, Räuber, Totschläger) und Mensch steht, welcher rücklos von der Schußwaffe gegen andere Menschen aller Schichten, auch die "einfachen Leute", gebrauch machte wenn es ihm von Nutzen war. In Wirklichkeit hatte die Bevölkerung eher angst vor ihm. Auch die Gaben an die Armen, z.B. Fleisch von gewilderten Tieren, waren nicht so edel wie sie scheinen, sondern dienten schlicht und einfach der Bestechung um nicht verraten zu werden oder um einen Unterschlupf zu bekommen.

Aber man kann sich halt besser mit einem Helden identifizieren als mit einem Verbrecher und so entstand über die Jahrzehnte ein verklärtes Heldenbild das dem Protagonisten in keinster weise gerecht wird. Im Endefekt war er eine tragische Figur die durch seine gesellschaftlich Stellung und seinem sozielan Umfeld auf die schiefe Bahn geriet und diese aber nicht mehr verlassen konnte und/oder wollte, auch weil das damalige Rechtssystem, nur auf Repression und nicht auf Resozialisation ausgelegt, es ihm schwer machte. Aber letztendlich entschied er sich selbst für seinen Weg den er dann allerdings auch mit seinem Leben bezahlte. Daß es durchaus, auch wenn sie schwerer sind, andere Wege gab, zeigt die Geschichte des Joseph Schreck, der einen Weg zurück in ein bürgerliches Leben schaffte.

Aber bildet Euch selbst eure Meinung über den Kneißl Hias. Hier im Anschluß gehts zu seiner Geschichte die ich so lang wie nötig und so kompakt wie möglich gehalten habe, um nicht langweilig zu werden und doch alle relevanten Fakten darzulegen, daß man sich ein möglichst objektives Bild vom Protagonisten machen kann, soweit das nach über hundert Jahren noch möglich ist. Ich habe dazu in verschiedenen Archiven vor Ort (und auch bei anderen Autoren welche schon fundiertes Material gesammelt haben) recherchiert. Dazu sei hier auch noch erwähnt, daß mir das Buch: "Der Räuber Kneißl - Leben, Tod und Erhöhung des Schachermüller-Hiasl - Ein bayerischer Sündenfall" von Martin A. Klaus, mit welchem ich auch persönlich eine ausführliches Gespräch führen durfte eine große Hilfe war. (Wer die Kneißl-Geschichte noch detailierter kennenlernen möchte, dem sei dieses Buch, wärmstens ans Herz gelegt.) Sämtliche Quellen aus denen ich mein Wissen gezogen habe sind angegeben. Das Quellenverzeichnis ist jeweils am Ende der Seite angehängt. Oder hier ersichtlich: Quellenverzeichnis

Also, viel Spaß beim Lesen!



PS: Weil ich schon öfter gefragt wurde: Hier noch meine Meinung zur Kneißlverfilmung von Marcus H. Rosenmüller aus dem Jahr 2008: Die hat meiner Meinung zwei Seiten: Als Verfilmung einer historischen Räuber- und Gendarmgeschichte zur reinen Unterhaltung find ich sie großartig. Die Kullissen, die Kostüme und auch die Schauspieler finde ich hervorragend. Man kann knapp zwei Stunden in die Welt von vor über hundert Jahren eintauchen und eine spannende Geschichte erleben. Aber jetz kommen wir zur zweiten Seite und damit könnten wir gleich wieder zum Anfang dieses Vorwortes springen. Es ist halt kein Dokumentarfilm, der historisch korrekt ist, sondern ein Spielfilm der auf einer historischen Vorlage basiert und rein zur Unterhaltung dient. So ein Film braucht halt in diesem Fall einen edlen und tragischen Helden. Mein Fazit: Wenn man die historische Korrektheit ausklammert ist es ein sehr gut gemachtes Stück Unterhaltung und durchaus sehenswert.


So jetz aber gnua gred, a so geht's weida:


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